Der organisierte jüdische Widerstand
(S. 101) Fast alle Mitglieder des Kommandos wohnten im selben Block.
1944 wuchs die Gruppe mit der Ankunft neuer Konvois in denen sich weibliche Widerstandskämpferinnen aus Mechelen befanden: Sonia Goldman-Wasserstrum, Rose Grishov, Annette und Esther Mandelbaum, Guta Kinszelewska, Aline Skerobalska und Sarah Tashman. Zu diesen Frauen gesellte sich Rachel Brandt, aus Polen. Sie alle arbeiteten unter der strengen Kontrolle der SS. Sie wurden dem Kommando Kanada zugeteilt, in der Lagersprache auch "Filtzkommando" {kommando-feutre} genannt; sie suchten und sortierten Wertsachen wie Schmuck, Gold, Edelsteine, Silber und viele andere Dinge, die in der Kleidung der Deportierten gefunden wurden.
Eine dritte Zelle der Gruppe befand sich in der Fabrik der Union und bestand aus: Rosa Tabakman (Poale-Zion-Aktivistin, links), Henia Hass und drei österreichische Juden, Herta, Wilma und Lotti (Lotte), Emigrantinnen aus Belgien. Ihnen zugeteilt wurde auch eine Gruppe junger Mädchen, bestehend aus Helene Garntsarski, Berta Yourista, Esther Hasenfus, Dora Kirschenstein, unter der Leitung von Lola Rabinowicz. Die Leiter der Zellen waren Sarah Gutfreint, Adéla Cherman und Henia Hass von der "Union".
Sarah Gutfreint vertrat die belgischen Gruppen im Komitee des Internationalen Frauenwiderstands in Auschwitz unter dem Vorsitz der französischen kommunistischen Aktivistin Marie-Claude Vaillant-Couturier; Lotti von der Union vertrat die österreichischen Genossinnen.
Die Aktivitäten dieser Frauen umfassten Hilfe, Rettung, Ermutigung, die Aufrechterhaltung eines solidarischen Geistes unter den Deportierten, Information über politische Ereignisse und Vorbereitung auf den Kampf in Zusammenarbeit mit der Organisation des Allgemeinen Widerstands.
Im Laufe der Zeit weitete sich ihr Aktionsfeld aus; dank des Einsatzes von Kurieren wie Mala Zimetbojm, Láa Chajewitch, Sarah Templer und Herta (aus Bratislava) wurden die Informationen häufiger. Sie verbreiteten die Nachrichten, die sie von den Radiogeräten empfangen konnten, die in den Zimmern ihrer SS-Chefs waren. Manchmal brachten sie eine deutsche Zeitung oder eine gefundene Seite mit.