Lotte Charlotte Brainin

* 12.11.1920 in Wien; ✡ 16.12.2020

Mädchenname: Sontag (Abweichungen in der Schreibweise Doppel-n)
Eltern: Jetti und Maurycy Sontag
Geschwister: „Clary“ „Heini“ „Liesl“ „Elie“

1938 Flucht über Köln und Aachen nach Belgien; 23.9.1938 Ankunft in Brüssel;
Mitglied der Widerstandsgruppe Österreichische Freiheitsfront (ÖFF);
Mai 1940 Flucht mit ihrer Mutter in die nordfranzösische Stadt Dünkirchen (Dunkerque);
Rücktransfer nach Brüssel durch deutsche Soldaten; 12.6.1943 Festnahme durch die Deutsche Militärpolizei in Brüssel; 13.6.1943 Isolationshaft, schwere Folter und Misshandlung im Gefängnis Saint-Gilles in Brüssel;
Oktober 1943 Internierung im SS-Sammellager in Mechelen; 4.1.1944 Deportation nach Auschwitz-Birkenau;
Mitglied in der Widerstandsgruppe im Union Kommando, einer Munitionsfabrik im Stammlager Auschwitz;
österreichische Repräsentantin in der Internationalen Kampfgruppe Auschwitz; Jänner 1945 Todesmarsch von Auschwitz bis nach Gleiwitz (pl. Gliwice), Transport im offenen Kohlenwagen; Inhaftierung in Ravensbrück, Jugendkonzentrationslager Uckermark; im Juni 1945 Rückkehr nach Brüssel, anschließend nach Wien;
Jänner 1947 Zeugin im Hamburger Ravensbrück-Prozess;
Mitbegründerin der Österreichischen Lagergemeinschaft Auschwitz und Ravensbrück; danach Jahrzehnte im Bundesverband österreichischer Antifaschistinnen, Widerstandskämpferinnen und Opfer des Faschismus tätig;
bis ins hohe Alter als Zeitzeugin in österreichischen Schulen.

Verheiratet mit Hugo Brainin * 1924; 1938 nach Großbritannien geflüchtet; 1945 Rückkehr nach Wien; die letzten Jahrzehnte gemeinsam mit Lotte als Zeitzeuge in Schulen tätig.
Kinder: Elisabeth „Lisi“ und Marianne „Nandi“ (benannt nach der Widerstandskämpferin Marianne Bradt)